Tagestipps im Radio

Tagestipps

Samstag 18:00 Uhr NDR kultur

Hörspiel

Roman eines Schicksallosen Nach dem gleichnamigen Roman von Imre Kertész Übersetzung aus dem Ungarischen: Christina Viragh Bearbeitung: Valerie Stiegele Regie: Ulrich Gerhardt Mit Jens Harzer und Rudolf Wessely NDR 2000 Imre Kertész erzählt die Geschichte eines Budapester Jungen, der 1944 aus einem Autobus geholt und nach Auschwitz verschleppt wurde - eine Geschichte, die auch seine eigene ist. Was aber macht Kertész" Beschreibung so außergewöhnlich? Sie ist ein Bericht über den Holocaust aus der Perspektive eines erstaunten Kindes, das jedes schreckliche Detail im Konzentrationslager registriert, ohne zu bewerten oder gar zu rebellieren. Diese verstörende Diskrepanz zwischen dem Ton und dem Inhalt des Berichts war durchaus beabsichtigt. Kertész, der an diesem ersten Teil einer Trilogie mehr als 12 Jahre gearbeitet hat, erläutert hierzu: "Ich vertraue darauf, dass die Moral des Lesers durch die scheinbar unmoralischen kalten Zeilen des Buches verletzt wird. Dass er sich darüber empört, dass sich der Ich-Erzähler eben nicht empört, sondern scheinbar alles klaglos hinnimmt." 18:00 - 18:04 Uhr Nachrichten, Wetter Hörspiel

Samstag 18:05 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Feature

Die Frau mit dem Auge Krankheit erzählen - Krankheit politisieren Von Barbara Eisenmann Regie: die Autorin Mit: Anja Schneider und Constanze Becker Ton: Alexander Brennecke Deutschlandfunk Kultur 2025 Länge: 54"30 (Ursendung) (Wdh. am 26.01.2025, Deutschlandfunk, 20.05 Uhr) Am Anfang steht ein krankes Auge, das nicht heilen will. Dann kommen die Fragen: Wie verändert Krankheit die Menschen, die damit umgehen müssen? Lässt sich Krankheit erzählen? Und kann man sie politisieren, also als politische Erfahrung begreifen? "Nehmen wir die Dramentheorie von Aristoteles: Exposition, erregendes Moment, Peripetie, retardierendes Moment, Auflösung. Mit diesem Schema könnte man viele Krankheiten erzählen. Aber chronische Krankheiten sind beispielsweise damit nicht erfasst. Sie kennen keine Peripetie und keine Auflösung." (O-Ton Stefan Ripplinger) In diesem Feature geht es einerseits um eine langwierige Augenerkrankung, an der die Autorin gelitten hat. Zugleich aber darüber, wie von Krankheit erzählt wird in einer kapitalistischen Gesellschaft voller neoliberaler Subjekte: Wie lässt sich Krankheit zu einer Geschichte machen, und ist das überhaupt wünschenswert? Die Gesellschaft legt uns nahe, die beste Version unserer selbst zu sein. Wenn Krankheiten dem entgegenstehen, was fängt man dann mit solchen Störungen an? Persönlich, diskursiv, theorielastig, relevant, konkret, mit Mitteln der Dokumentation und des Hörspiels stellt Barbara Eisenmann Fragen, die alle angehen - denn vor Krankheiten ist niemand sicher. Barbara Eisenmann, geboren 1960, studierte Hispanistik und Germanistik, lebt als Radioautorin und Regisseurin in Berlin. Zuletzt: "Spiel mir das Lied vom Lithium" (SWR/Deutschlandfunk 2022), "Die Kuh im Parlament der Dinge" (Deutschlandfunk/WDR 2024). Krankheit erzählen - Krankheit politisieren Die Frau mit dem Auge Länge: 56:00 Minuten

Samstag 18:20 Uhr SWR Kultur

Jazz

Homezone - Jazz in Südwest: Space in Between beim Jazz College in Mannheim(1/3) Von Konrad Bott Am 4. Dezember findet das siebte SWR Jazz College statt, ein Konzertabend mit jungen Musiker*innen aus den Jazzinstituten im Sendegebiet. Die erste Band, die an diesem Abend in Mannheim spielt ist "Space in Between" aus Stuttgart. Ein Trio rund um Schlagzeuger Marco Sickinger, das Jazz-Standards dekonstruiert und improvisierend neu zusammensetzt. Sie wollen hören, was die Newcomer aus Mannheim zu bieten haben? Dann schalten Sie ein! (Teil 2, Samstag, 1. Februar 2025, 18.20 Uhr)

Samstag 19:00 Uhr HR2

Live Jazz

Kris Davis Trio || Kris Davis, p | Robert Hurst, b | Jonathan Blake, dr | Saalfelden Jazz Festival, Mainstage, Congresszentrum, Österreich, August 2024

Samstag 19:05 Uhr BR-Klassik

BR-KLASSIK - Musik der Welt

Die Vielfalt globaler Sounds "Carnets de voyages" - Reisetagebücher Von Beatrix Gillmann Sie ist klein wie eine Geige, klingt etwas nasal und schwermütig: Das Instrument heißt Kemençe, und ist eine Mini-Laute, die mit dem Bogen gestrichen wird. Wenn Derya Türkan sie spielt, stützt er sie auf sein Knie. Der Musiker wurde 1973 in Istanbul geboren. Im Duo mit dem französischen Bassisten Renaud Garcia-Fons begibt er sich auf eine faszinierende Klangreise. Mit dem Bogen wird auch die Hardangerfiedel gestrichen. Der Norweger Vegar Vårdal spielt damit in seiner Heimat zum Tanz auf. Mit Sängerin Linn Andrea Fuglseth und Åsmund Reistad - an Mandoline, Mandola, am Bass und auf der Bass-Ukulele - bildet er das Trio Østfolk. Gemeinsam heben sie Schätze aus der traditionell norwegischen Musik - alle aus dem südöstlichen Teil Norwegens: aus Østfold. Zwischen Folk, Jazz und improvisierter Musik bewegt sich die Weltmusikgruppe Oregon. Seit über fünf Jahrzehnten besteht diese Band. Geprägt wird ihr typischer Sound von Paul McCandless und seinem Oboenklang. Einen hohen Wiedererkennungswert besitzt die Stimme von Carmen Souza. 1981 wurde sie in Lissabon geboren, heute lebt sie in London. Ihre Familie stammt von den kapverdischen Inseln, sie wuchs mit der kreolischen Sprache auf. Bisher unerzählte Geschichten über die britische Vergangenheit der Kapverden nahm sie mit in die Lieder ihres aktuellen Albums "Port"Inglês" auf. "Carnets de voyages" - Reisetagebücher. Mit unterschiedlichen Tönen verreisen wir in dieser "Musik der Welt - die Vielfalt globaler Sounds"-Ausgabe in verschiedene Länder: nach Dänemark, nach Frankreich, Italien, Argentinien, Brasilien und auf die kapverdischen Inseln. Los geht"s in der Türkei.

Samstag 20:03 Uhr SR2 Kulturradio

ARD Oper

Giuseppe Verdi: "Aida" Oper in vier Akten nach einem Libretto von Antonio Ghislanzoni Aida: Angel Blue, Radamès: Piotr Beczala Amneris: Judit Kutasi Amonasro: Quinn Kelsey Ramfis: Dmitry Belosselskiy Der König von Ägypten: Morris Robinson Chor und Orchester der Metropolitan Opera Leitung: Yannick Nézet-Séguin (Zeitversetzte Liveübertragung aus der Metropolitan Opera New York) Die international gefeierte Sopranistin Angel Blue gibt ihr lang erwartetes Rollendebüt als Aida an der Metropolitan Opera. Als Sklavin lebt die äthiopische Königstochter Aida am ägyptischen Hof, der Heerführer Radamès (Piotr Beczala) ist ihr verfallen. Für Aida und Radamès ein innerer Kampf zwischen der verbotenen Liebe und Pflichtgefühl, erschwert durch die Intrigen, die Aidas Kontrahentin Amneris (Judit Kutasi) spinnt. Die Musik zeigt den reifen Verdi als melodisches Genie mit einem untrügerischen Gefühl fürs Spektakel. Nicht umsonst gehört "Aida" seit über 150 Jahren zu den beliebtesten Opern überhaupt. Met Music Director Yannick Nézet-Séguin steht am Pult in dieser Neuinszenierung von Michael Mayer, der das Publikum in dieser bildprächtigen Neuinszenierung mithilfe von Projektionen in die Welt der Pyramiden eintauchen lässt.

Samstag 20:03 Uhr Bayern 2

Bayern 2 Radiokrimi

"Geisterstadt (1/3)" von Friedrich Ani Geisterstadt (1/3) Von Friedrich Ani Mit Franziska Schlattner, Martin Feifel, Michaela May, Natalie Spinell, Nicola Mastroberardino, Katja Bürkle, Florian Fischer und anderen Komposition: Karim Shalaby Regie: Stefanie Ramb BR 2025 Ein Toter auf der Münchner Auer Dult und viele Ungereimtheiten. Wieso scheint Bettina Werneck, die Frau des Autoscooter-Betreibers, als Ex-Kommissar Jakob Franck ihr die Nachricht von dessen gewaltsamen Tod überbringt, nicht wirklich schockiert oder überrascht zu sein. Und was hat ihr enger Mitarbeiter, Jens Gallo, zu verbergen? Kommissarin Fariza Nasri und ihr Team stoßen bei ihren Ermittlungen zunächst auf die sogenannte Markt-Ehre - und damit auf lautes Schweigen. Friedrich Ani, geb. 1959, Romane, Gedichte, Hörspiele und Drehbücher. Seine Bücher wurden in zehn Sprachen übersetzt und vielfach prämiert. Friedrich Ani ist Mitglied des PEN-Berlin. Er lebt in München. Weitere BR-Hörspiele Der namenlose Tag (2020), Haus der aufgehenden Sonne (2022), Liebe minus null (2023).

Samstag 20:03 Uhr SRF 2 Kultur

Hörspiel

«Das Casting» von Helenka und Matto Kämpf Nach Jahren treffen sich Sabine und Tom zufällig im Zug nach Olten. Unabhängig voneinander sind sie auf dem Weg zum Casting einer grossen internationalen TV-Serie. Sie wittern den Durchbruch ihrer bisher mauen Schauspielkarrieren. Beim Warten aufs Vorspielen bereiten sie sich zusammen auf die Hauptrollen vor. Mit Verve und gegenseitiger Missgunst fantasieren sie sich in einen aberwitzigen Film. Doch dann stellt sich die ominöse indische Produktionsfirma «Flixnet» als Bündnerische Automatenmafia heraus 13 und der grosse Frust bei den beiden ein. Und der braucht ein Ventil! Absurdes Theater mit trauriger Topfpflanze und rauchendem «Selecta»-Automaten. Mit: Helenka (Sabine) und Matto Kämpf (Tom) Redaktion und Regie: Lukas Holliger Produktion: SRF 2024 Hier gehts zu einem weiteren Hörspiel mit den beiden Improvisationstalenten:

Samstag 22:00 Uhr Bremen Zwei

Sounds in concert: Punch Brothers

Wir beginnen das Jahr mit einem der erinnerungsträchtigsten Bremer Konzert der letzten zehn Jahre. Als 2015 die Punch Brothers in Bremen im Moments gastierten, haben sie sich kollektiv ins Gedächtnis aller Anwesenden gespielt. Der Produzent und Musiker T Bone Burnett hat die Gruppe einmal als "beste Band der Welt" bezeichnet.

Samstag 23:00 Uhr NDR Blue

NDR Kultur Jazz

Die NDR Bigband und der Vibrafonist Gary Burton Eine Sendung von Henry Altmann In den 1960er-Jahren war er einer der "jungen Wilden" im Umfeld des Bostoner Berklee College. Mit Musikerinnen und Musikern wie Carla Bley, Steve Swallow oder Pat Metheny brachte Gary Burton einen neuen "Vibe" in den Jazz - und dem Vibrafon mit dem "Burton Grip" einen neuen Aktionsradius, weil er es mit vier anstelle von zwei Schlegeln spielte. In den 1970er-Jahren gehörte er schon zum Establishment des Jazz, unterrichtete selber am Berklee College, veröffentlichte beim Münchner Label ECM und legte mit dem Pianisten Chick Coreas und den Alben "Crystal Silence" und "Duet" zwei Klassiker des modernen Jazz vor. Burton machte Tango und Klassik zur Pflicht für Vibrafonist*innen Dabei blieb Burton neugierig, entdeckte in den 1980er-Jahren Astor Piazollas Tango und im neuen Jahrtausend die klassische Musik für sich und sein Instrument - damals Neuland, heute Pflichtparcours für Vibrafonist*innen. Und auch dadurch ragt Burton heraus: 1996 outete er sich als homosexuell, 2017 verkündete er ohne Larifari seinen Abschied von der Bühne. Am 23. Januar wird der Mann, der so viele Grenzen überwand und dem Vibrafon so viele Nachfolger bescherte, 80 Jahre alt. Zu Burtons Geburtstag gibt es Aufnahmen, die er Anfang der 1970er-Jahre mit der NDR Bigband machte.

Sonntag 00:03 Uhr SWR Kultur

Ohne Limit (bis 2 Uhr)

Art"s Birthday 2025 Mit: Mariana Carvalho u. a. (Produktion: Dlf Kultur / SWR / Cashmere Radio 2025) Der "Art"s Birthday" geht zurück auf den Fluxuskünstler Robert Filliou. Er erklärte 1963 den 17. Januar zum 1.000.000. Geburtstag der Kunst. Seitdem beteiligen sich immer mehr Künstler*innen und Veranstalter an der jährlichen Party. Zum 1.000.062. "Art"s Birthday" vernetzt die European Broadcasting Union (EBU) Konzerte aus der ganzen Welt. In einer Kooperation beteiligen sich Deutschlandfunk Kultur, SWR Kultur und Cashmere Radio mit Konzerten und Performances u. a. mit Mariana Carvalho.

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